WAHRNEHMUNG

 

 

Programmierungen & Reiz-Reaktion

Durch unsere Programmierungen agieren wir nicht bewusst. Wir reagieren passiv mit sogenannten Reiz-Reaktionsmechanismen, denen unser Verstand und Ego unterliegen. Das bedeutet, dass wir in vergangenen Situationen das Erlebte mit Emotionen verknüpft und abgespeichert haben. Es wurde in uns einprogrammiert. So verknüpft unser Verstand neue Situationen mit eben jenen Emotionen, wenn er die Situation mit seinem Erfahrungsschatz abgleicht und Assoziationen zu einem bestimmten damaligen Erlebnis findet.

Um sich selbst zu schützen und den damaligen Emotionen oder Konsequenzen vorzubeugen, tut unser Ego (Verstand) aus reinem Selbsterhaltungstrieb mit seinen Programmierungen alles, um eine Wiederholung zu vermeiden. Ganz gemäß dem hermetischen Gesetz der Resonanz wird der Mensch dadurch allerdings genau das ernten, was er sät – heißt: genau das bekommen, was er versucht hat zu vermeiden.

Er ist gefangen im Ego-Drama und so wird er immer den natürlichen Fluss im Leben oder einer aktuellen Situation hemmen und nie in seiner Kraft sein. Diese automatische Reaktion auf Situationen, Dinge oder Lebewesen, basierend auf Programmierungen, nennt man Reiz-Reaktionsmechanismus.

Hierbei handelt es sich um ein Prinzip, das sich die Werbung schon seit Anfang an zu Nutze macht; Produkte werden mit allen Mitteln, in allen Bereichen und auf allen Ebenen so abgebildet und beworben, dass sie in uns einen Reiz (Stimulus) auslösen. Dieser ist an gewisse Emotionen gekoppelt, was schließlich die Reaktion, den Kauf des Produktes, auslöst. Um dieses Konsumverhalten der Menschen tiefgehend zu entschlüsseln und vor allem kommerziell zu nutzen wird vermutlich intensiver und aufwendiger geforscht, als beispielsweise in wichtigen Gesundheitsbereichen

 



Lebenskrisen = Wahrnehmungskrisen

Menschen sind Meister im Kreieren von Dramen. Und sie kreieren sie, wo es nur geht - selbst wenn alles super ist - oder gerade WEIL alles super ist. Man kann das hier verlinkte Video prima sinnbildlich dafür nutzen: Der Mann befindet sich vor einem freien und einfachen Weg. Anstatt ihn in Leichtigkeit zu gehen, sieht er ein Hindernis, welches nicht da ist. Und obwohl das Hindernis reell nicht vorhanden ist, ist es das im Kopf des Mannes - also stolpert er dennoch.

Unser Ego ist die ganze Zeit darauf aus, das eigene Überleben zu sichern, bestätigt zu werden und somit unangenehmen Situationen auszuweichen. Das bedeutet wiederum, dass diese Programmierungen massiv unsere Wahrnehmung der Welt und von Situationen beeinflussen, denn das Ego kann mit diesen Programmierungen eine Situation nicht offen und im Moment wahrnehmen. Wenn man nun bedenkt, dass jeder Mensch einen anderen Weg hinter sich hat und somit durch die Brille seines ganz individuellen Programmierungs-Cocktails blickt, wundert auch nicht, dass Menschen die Welt manchmal so grundlegen unterschiedlich betrachten und es dann - ähnlich wie bei Hund und Katze - zu Konflikten aufgrund von Kommunikationsschwierigkeiten kommt. Daher sagt der weltweit angesehene Toptrainer und Coach Dieter Lange auch: »Lebenskrisen sind Wahrnehmungskrisen«.

Wahrnehmung beeinflusst unsere individuelle Reaktion auf Gegebenheiten und Situationen sowie die Bewertung dieser. Diese Gegebenheiten und Situationen sind einfach wie sie sind. Erst durch unseren Umgang damit und unsere programmierte Wertung dazu wird es zum Drama. Die individuellen Programmierungen, welche aus vergangenen Erlebnissen und Wahrnehmungen in unser Ego eingebrannt sind, bestimmen maßgeblich - und leider meist auch völlig unbewusst - wie wir auf Situationen im Leben reagieren.

Denn nicht das Leben ist Schuld - das Leben ist einfach wie es ist. Wir vermiesen uns viele Dinge selbst durch die Art wie wir die Dinge wahrnehmen, ergo wie wir ihnen begegnen und sie bewerten. Davon abgesehen ist Schuld ein fiktives Matrix-Konstrukt. Es gibt im Leben nur Konsequenzen.

 
Flussfragmente
»Wer in denselben Fluss steigt, dem fließt anderes und wieder anderes Wasser zu.«
»Wir steigen in denselben Fluss und doch nicht in denselben, wir sind es und wir sind es nicht.«
»Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen.«
~ Heraklit ~

Die Flussfragmente von Heraklit bringen das vorher geschriebene auf den Punkt. Durch unterschiedliche Programmierungen im Laufe des Lebens eines Menschen sowie der unzähligen unterschiedlichen Erfahrungen jedes Einzelnen sieht jeder die Welt anders, kann ein Mensch niemals die gleiche Erfahrung zweimal machen oder eine Situation auf gleiche Weise wieder erleben oder erzeugen. Und ebenso wenig können verschiedene Menschen dieselbe Situation gleich wahrnehmen. Jeder nimmt die Welt auf seine eigene Weise wahr, nach seinem Weltbild, durch seine Filter und Programmierungen und durch seine persönliche Einstellung zum Leben.

  


 

Die Einstellung zum Leben

»Wer Fehler finden will, findet sie auch im Paradies«
~ Henry Thoreau ~

Unsere Ego-Einstellung zum Leben wird durch unsere Programmierungen geformt, welche wiederum maßgeblich durch Erlebnisse und Situationen im Leben in uns gepflanzt wurden. Dadurch beeinflussen sie unsere Wahrnehmung. Hierbei ist es unwichtig, ob wir eine konstruktive oder eine destruktive Einstellung haben. Wir werden die Dinge immer wahrnehmen, wie es unserer Grundprogrammierung entspricht.

Es ist folglich nicht ein Ereignis selbst, sondern unsere Wahrnehmung - unsere Reaktion auf das Geschehene, welche die Dinge für uns persönlich auf bestimmte Weise erscheinen lässt. Das Ereignis ist einfach wie es ist. Erst wir bewerten es. Diese Geschichte, zitiert aus dem Buch »Sieger erkennt man am Start — Verlierer auch« von Dieter Lange, verdeutlicht das Prinzip treffend:

Der weise Mann vor den Stadttoren
Dieser verbrachte seine Tage vor den Toren einer großen Stadt, während Menschen zu ihm kamen, um ihn bei verschiedenen Angelegenheiten um Rat zu fragen. In der Nähe des Alten hielt sich oft ein kleiner Junge auf, der begierig alles aufschnappte, was der Weise sagte. Eines Tages kam ein Fremder vor die Tore des Ortes und fragte den Alten: »Guter Mann, sag mir, wie sind die Menschen in deiner Stadt?« Der Alte entgegnete mit einer Gegenfrage: »Wie sind die Menschen in der Stadt, aus der du kommst?« — »Oh, die Menschen in meiner Stadt sind unfreundlich, missraten und dumm«, erwidert der Fremde mit finsterer Miene. Da stimmte der Weise ihm zu: »So sind auch die Menschen in dieser Stadt.«

Anderntags kam wiederum ein Fremder vor die Stadttore, wandte sich an den alten Mann und fragte: »Alter Mann, wenn du aus dieser Stadt kommst, kannst du mir gewiss sagen, wie die Menschen sind, die dort leben?« Und wieder fragte der Weise zurück: »Wie sind die Menschen in der Stadt, aus der du kommst?« — »Oh«, sagte der Fremde und sein Gesicht hellte sich auf: »Die Menschen in meiner Stadt sind überaus freundlich, hilfsbereit und klug.« — »So sind auch die anderen Menschen in dieser Stadt«, antwortet ihm der Weise.

Nachdem sich der Fremde entfernt hatte, sagte der Junge zu dem Weisen: »Ich habe gehört, was du gestern und heute zu den beiden Männern gesagt hast. Du hast auf die gleiche Frage zwei völlig verschiedene Antworten gegeben. Du musst darum in einem Fall die Unwahrheit gesagt haben. Das aber ist alles andere als weise.« Der Alte schmunzelte und entgegnete: »Ich habe in beiden Fällen die Wahrheit gesagt. Denn je nachdem, wie die beiden Fremden die Menschen in ihrem Leben kennengelernt haben, werden sie auch die Menschen in unserer Stadt sehen. Und daran können meine Worte nichts ändern.«

 



Der begrenzte Verstand

»Denken hilft zwar, nützt aber nichts.«
~ Dan Ariely ~

Fluch und Segen unseres Verstandes
Er ist ein begnadetes Werkzeug, welches uns durch den Alltag und das Leben hilft und mit dessen Genialität wir uns durch die kompliziertesten Denkvorgänge bewegen können. Durch unseren Verstand ist es uns Menschen gelungen immer wieder Fortschritt zu erzielen und uns weiterzuentwickeln - die komplexesten Baukonstruktionen und Techniken, chemische Meisterleistungen und künstliche Intelligenz.

Was allerdings zuerst beeindruckend klingt, stellt sich bei genauem Betrachten als eher hinderlich dar. Denn all dieser vermeintliche Fortschritt passieret meist nur im Außen. Ich behaupte sogar, dass der Fokus darauf der Kompensation und Ablenkung von unserem Inneren dient. Während der Mensch die gesamte Welt mit Strahlungen und Giften verpestet und alles nach einer autonomen KI-Gesellschaft ausrichtet, verkümmert er innerlich immer mehr und verliert jeglichen Bezug zu seinen natürlichen Wurzeln und somit auch zu seiner eigenen inneren Kraft und Souveränität.

Gerade die sogenannte letzte Generation hat weder Bezug zu natürlichen logischen Prinzipien noch ist sie in der Lage im Sinne einer bodenständigen und natürlichen Welt zu wirken und zu erschaffen. Es wird immer digitaler, während die Gefühlswelt der Menschen immer mehr verkümmert. Die Menschheit richten ihr Leben immer mehr nach dem Außen aus, während das Innere zunehmend vernachlässigt wird und somit verkrüppelt.

Das nächste teure Auto, ein neues Haus auf Finanzierung, zwanghaft bei der Arbeit hocharbeiten oder durchhalten, denn man »darf diesen Job auf keinen Fall verlieren«. Diese Verhaltensweisen sind alle nur Symptome dessen, was uns in den letzten Jahren abhanden gekommen ist und auch willkürlich abtrainiert wurde: unsere Souveränität und unser Bezug zu uns selbst, zu unserem wahren Kern. So ist der Mensch auf einer ewigen verzweifelten Suche im Außen nach etwas, was er nur in sich selbst finden kann und wird auf diese Weise niemals Befriedigung oder wahres Glück erreichen.

Unser wahrer Kern - das sogenannte wahre Selbst - wird durch unser manipulierbares, oberflächliches Ego mit seinen Dramen in der Matrix verdeckt. Versteckt unter Programmierungen, Ängsten, Verhaltensmustern und Masken, die wir uns im Laufe unseres Lebens eingefangen haben. Diese halten wir aufrecht, aus Angst uns zu zeigen und aus Furcht davor nicht akzeptiert zu werden oder etwas falsch zu machen.

Somit überleben wir mit einer Maskerade nach außen, anstatt mit Freuden unseren wahren Kern zu leben und zu genießen. Dieses reine Ego-Dasein führt zu Drama und Einsamkeit. Wir gehen lieber mit dem Ellbogen und mit Wut durch die Welt, anstatt uns zu öffnen und der Gemeinschaft hinzugeben und dadurch angreifbarer zu sein. Ununterbrochen geht es unserem Ego nur im das reine Überleben seines selbst; Und dabei fährt unser Ego jegliche Geschütze vor und ballert damit, als gäbe es kein Morgen mehr.

Jeder lebt im Außen aus Angst davor, was er in seinem Inneren vorfindet. Vor allem durch Institutionen lernen wir immer weniger, wie man eigentlich mit dem Leben und den eigenen Schatten umgeht, wie man den Weg in sein eigenes Inneres gehen kann. Mehr noch: es wurde uns sogar absichtlich abgelernt. Wir haben unsere Göttlichkeit vergessen. Und so sind wir schwach und Sklaven des Systems. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir uns darüber bewusst werden, dies akzeptieren und es ändern.

Es ist an der Zeit, dass wir wieder zur Natürlichkeit und zu uns selbst zurückfinden, in unserer eigenen Souveränität handeln sowie leben und andere Menschen dabei unterstützen, die vielleicht noch nicht diesen Zugang haben und es noch nicht schaffen aus eigener Kraft diesen Weg zu beschreiten. Denn der Mensch ist ein Rudeltier und kein Einzelgänger - unsere unglaubliche Kraft liegt im Miteinander, in der Gemeinschaft.

 



»Werde, wer Du bist.«

Imperativ der alten Griechen

Das versteckte Glück
In einer Geschichte vor langer Zeit beraten die Götter, wo sie das Glück der Menschen verstecken können. Denn wenn ein Mensch es findet, aber noch nicht bereit dazu ist, kann er großes Unheil und Chaos anrichten. Daher ist es wichtig, dass das Glück für den Menschen nicht auffindbar ist, solange er nicht die richtige Einstellung hat, ergo reif dafür ist.
Kein See ist tief genug und kein Berg ausreichend hoch, denn schon bald wird der Mensch jedes Fleckchen auf der Erde bezwungen haben und sich auch in hohen Lüften alles Untertan machen.
So beschlossen die Götter das Glück dort zu verstecken, wo der Mensch niemals nachsehen würde, ehe er nicht reif genug ist, um zu verstehen: in ihm selbst.

 »Veränderung beginnt in Dir«
Ebenso wie in der Geschichte mit dem weisen Mann vor den Stadttoren ist hier die innere Einstellung eines Menschen absolut essentiell für sein Vorankommen. Entsprechend seiner Einstellung, egal ob positiv oder negativ, wird der Mensch das Leben und die Realität wahrnehmen und bewerten. So wird ein Mensch mit einer offenen und positiven Einstellung zu den Menschen in seiner Stadt auch Menschen aus anderen Städten als positiv wahrnehmen, ebenso wie es umgekehrt der Fall ist.

Eine konstruktive und lebensbejahende Einstellung kann jeder Mensch nur eigenständig in sich selbst finden oder aktivieren. Natürlich kann er sich inspirieren und unterstützen lassen, doch diesen Weg in sein Inneres, zum wahren Sein, muss er alleine gehen. Dort findet er das Glück. Er kann es nur in sich selbst finden. Und daraus entsteht wahre Veränderung auch im Außen, denn:  »Veränderung beginnt in Dir« und »Wie innen, so außen«, wie es das Gesetz der Entsprechung, eines der sieben hermetischen Gesetze, vorgibt.

»Werde, wer Du bist!«
Alles, was Du im Außen wahrnehmen kannst, ist ein Spiegel Deiner inneren Welt - alles, was Dich im Außen antriggert, trägst Du in Dir. Deshalb können sich die Dinge im Außen erst verändern, wenn Du die Dinge in Dir selbst veränderst. Dieses Wissen kann uns ein aktiveres Bewusstsein für unser Leben und unseren Alltag schaffen, um die Geschehnisse und unsere Reaktion darauf idealerweise wertungsfrei wahrzunehmen und somit nicht mehr Opfer von Reiz-Reaktionsmechanismen zu sein.

Wenn wir aus unserem wahren Sein heraus leben und handeln, anstatt unser Ego durch festgefahrene Programmierungen beherrschen zu lassen, können wir aus diesem Kreislauf ausbrechen und in die Selbstverantwortung gehen. So können wir dem Leben eine bewusste Antwort geben und reagieren nicht mehr passiv auf Knopfdruck und aufgrund von irgendwelchen längst vergangenen und überholten Schablonen unseres Verstandes. Nur wenn du die Schablonen und Masken erkennst, über die Du dich fälschlicherweise identifizierst und diese ablegst, kannst Du nach und nach Dein wahres Sein freilegen — und werden, wer Du bist.

 


 

Wie wir andere wahrnehmen

Wir wissen nie, wie es in einem anderen Menschen aussieht und was er durchgemacht hat. Wir wissen nie genau, wieso er jetzt ist, wie er ist und kennen all seine Umstände nicht, ebenso wie seinen Seelenplan. Also sollten wir nicht über andere urteilen. Jeder hat seinen eigenen Weg mit seinen eigenen Erfahrungen, Einflüssen, Lernprozessen und Aufgaben. Jeder muss sein eigenes Leben leben und sich seinen Schatten stellen. Durch Empathie sowie Erfahrung und Weisheit wird es möglich ein Verständnis dafür zu entwickeln, wieso manche Menschen vielleicht noch feststecken und so anders sind, denken und handeln, als manch anderer. Und mit diesem Verständnis können wir ihnen mit Geduld und Empathie und Toleranz begegnen und sie ihren Weg in ihrem eigenen Tempo gehen lassen - ohne zu predigen.

 

Gerade bei der Urteilung über andere legen wir Menschen uns gern die gerade passende und einseitige Sichtweise zurecht - ein Mensch, der erfolgreich Karriere macht, wird vielleicht gehässig beneidet. Es wird jedoch nicht bedacht, dass dieser Mensch dafür vermutlich viel investiert hat und beispielsweise dadurch keine Zeit mehr mit seiner Familie und so kaum Bezug zu seinen Kindern hat.

Es wird nur der gerade erwünschte Blickwinkel gewählt, um in der Komfortzone des Opferbewusstseins zu bleiben. Diese Sichtweise ist dann leider für viele Fakt. Ein schöner erster Schritt, um daraus auszubrechen wäre den jeweiligen Menschen, den man gerade verurteilt, einfach mal zu fragen! Wir können in andere Köpfe nicht reinblicken.

Sind wir Menschen unbewusst, beschränkt sich unsere Wahrnehmung und Sicht der Dinge oft auf die negative Seite der Medaille bzw. wird so zurechtgelegt, wie es eben gerade passt. Hierzu eine inspirierende Geschichte zitiert aus dem Buch »Sieger erkennt man am Start — Verlierer auch« von Dieter Lange.

Niemand weiß, was falsch und richtig ist
Es war einmal vor langer Zeit ein armer Bauer, der nichts hatte als eine prachtvolle Stute. Die anderen Bauern im Dorf bedrängten ihn deswegen stets und sagten: »Warum verkaufst du deine Stute nicht? Dann hast du wenigstens Geld zum Leben.« Der Bauer aber antwortete nur: »Niemand weiß, falsch falsch und richtig ist.« Einige Zeit später in einer hellen Mondnacht lief die Stute auf und davon und ward viele Tage nicht mehr gesehen. Die Leute im Dorf bedauerten den Bauern und sagten: »Was für ein Unglück. Nun hast du weder Geld noch Pferd.« Doch der Bauer antwortete wieder nur: »Niemand weiß, was falsch und richtig ist.« Ein paar Tage darauf kam die Stute zurück, gefolgt von drei Hengsten. »Was für ein Glück du hast. Jetzt gehören dir vier Pferde.« Und wieder gab der Bauer nur zur Antwort: »Seht, niemand weiß, was falsch und richtig ist.«  
Die Zeit verging. Der einzige Sohn des Bauern ritt gern auf den Tieren und die anderen rieten dem Bauern: »Lass ihn nicht so weit reiten, er könnte sich im Gelände verletzen.« Da der Sohn abends noch nicht zurück war, suchte man den Jungen und fand ihn schließlich im Wald. Er hatte sich bei einem Sturz beide Beine gebrochen. Die Leute im Dorf sagten: »Was für ein Unglück du hast.« Doch der Bauer antwortete nichts als: »Niemand weiß, was falsch und richtig ist. Die Armee zog durchs Land und rekrutierte alle jungen Männer. Nur den Jungen mit den gebrochenen Beinen konnten sie für den Kriegsdienst nicht gebrauchen. Da sagten die anderen Bauern neidvoll: »Was für ein Glück du hast. Dein Sohn wird nicht im Feld sterben.« Und wieder antwortete der Bauer nichts als: »Seht, niemand weiß, was falsch und richtig ist.«

 


 

»Jeder, den Du triffst,
kämpft einen Kampf,
von dem Du nichts weißt.
Sei freundlich. Immer.«⚜️
~ Robin Williams ~

 

Habe stets Verständnis für andere Menschen. Habe Verständnis dafür, dass sich jeder mal 'seltsam' verhält oder einer Situation - rein von außen betrachtet - nicht angemessen. Was für Dich eine leichte Selbstverständlichkeit ist, kann für jemand anderen die größte Hürde sein. So können andere Menschen grundlegend anders denken und handeln als Du, auch wenn Du darin manchmal keinen Sinn erkennen kannst. Jeder hat seinen Grund und seine ganz eigene Wahrnehmung und daraus resultierende Handlungsweise.

 

»Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist.«
~ Indianische Weisheit ~

 

Mit Verständnis und Empathie wirst Du immer mehr Menschen erreichen, als mit Dogmen, schlauen Sprüchen, Vergleichen oder gar Bewertungen. Frage Dich stets: »Was würde die Liebe tun?« - Aus der Liebe heraus kannst Du andere Menschen berühren und Ihnen ein kleines Stück Licht schenken. Schenke Liebe aus reinstem Herzen und füttere das Licht in der Welt, um sie zu einem besseren Ort für uns alle zu machen - nur aus uns selbst heraus kann dies geschehen.

 


 

Perspektiven Wechsel

Ein Wechsel der Perspektive ist ein wichtiger Bestandteil, um sich seiner selbst bewusst zu werden und die Dinge unverfälschter wahrzunehmen.

Wir betrachten oft nur aus einem bestimmten Winkel und übersehen dabei den Großteil. Hierbei reicht oft schon ein kleines Gespräch mit einem anderen Menschen oder ein Spaziergang in der Natur, um ein wenig Abstand von der eigenen Wertung und Betrachtungsweise zu nehmen.

 

Aus einer neutraleren Position heraus, fern von Programmierungen, Dogmen, Einstellung u.ä., können wir offener wahrnehmen, denn unser Verstand filtert ansonsten sehr viel vor unserem Bewusstsein weg. Dadurch bleiben uns teils wertvolle Impulse und Informationen oder Details vorenthalten. Für eine erweiterte Sichtweise kann man einen Schritt zur Seite gehen, sich in andere hineinversetzen, den Kopf schief legen - es gibt viele Methoden und für jeden die passende.

So ein Perspektivwechsel kann sehr heilsam sein.

 

 

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